Text des Bahn-Flyers
Fahrplankürzungen im Regionalverkehr – nicht mit uns!
Ab 10. Juni 2007 sollen mit dem Sommerfahrplan 2,1 Millionen Bahnkilometer auf etwa 30 Strecken in Baden-Württemberg gestrichen werden, um damit 13 Millionen Euro einzusparen. Hintergründe sind die Bundeskürzungen von Regionalisierungsmitteln und der Verkehrsvertrag der Landesregierung mit der DBRegio. Häufig werden gut benutzte Züge „zusammengelegt“, wenn sie in relativ kurzem Abstand aufeinander folgen, so dass die Züge noch überfüllter werden. Oft fallen Verbindungen am Wochenende aus, so werden Menschen im ländlichen Raum ohne Auto von wichtigen kulturellen und familiären Kontakten abgeschnitten, dies gilt besonders für Erwerbslose und Geringverdienende.
Die Landesregierung in Stuttgart, zuständig für Regionalverkehr, spielt bundesweit den Scharfmacher. Baden-Württemberg hat mit Abstand die größten Streichungen. Bayern und Rheinland-Pfalz geben die Bundeskürzungen nicht an die Fahrgäste weiter, sondern gleichen sie durch Landesmittel aus. Stuttgart verweigert diesen Ausgleich, obwohl es 2006 über 1,8 Milliarden Euro Steuern mehr eingenommen hat. Ein Ausgleich der Kürzungen wäre 0,7 Prozent dieses Geldes.
Aber die Landesregierung hat über die Mehreinnahmen eine Ausgabensperre verhängt, weil sie ab 2008 den großen Konzernen mit einer „Unternehmenssteuerreform“ über 30 Milliarden Steuern schenken will. Auch das Prestigeprojekt „Stuttgart 21“ ist dem Land mindestens 500 Millionen Euro wert.
Doch nicht nur Fahrplan-kürzungen verschlechtern die Qualität der Bahn. Die Privatisierung wird geplant und die Bahn wird „fit für die Börse“ gemacht - mit vielen Nachteilen:
Ein Tarif- und Fahrplan-wirrwarr sorgt dafür, dass niemand mehr weiß, wie man die preiswerteste und schnellste Verbindung findet.
5300 Kilometer Schiene wurden zwischen 1994 und 2005 stillgelegt, denn eine Börsenbahn betreibt nur die profitabelsten Strecken.
Die Bahn hat ihre Arbeits-plätze von 390000 auf 180000 reduziert. Mensch und Service bleiben auf der Strecke.
Auch Sicherheit und Zuver-lässigkeit leiden, aufgrund technischer Mängel gibt es viele Verspätungen.
Stetig steigt der Fahrpreis, zum Beispiel für das Wochenendticket.
Durch Subventionen von 12 Milliarden Euro jährlich sichert die Bundesregierung die Dividende der Aktionäre.
Doch das ist nur ein Vorgeschmack. In anderen Ländern ist die Börsenbahn bereits bittere Realität:
Nach der Privatisierung der argentinischen Bahn wurde nahezu das gesamte Streckennetz stillgelegt.
In England sind nach der Privatisierung Züge ständig verspätet. Es fehlt ein einheitliches Fahrkartensystem. Fahrpläne sind nicht aufeinander abgestimmt und manchmal falsch. Die Tickets werden immer teurer. Und immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen mit Toten und Verletzten.
Das Modell Schweiz dagegen zeigt: Eine moderne Bahn kann pünktlich, sicher, bürgernah und überall unterwegs sein - zu einem vernünftigen Preis. Die Bahn kommt mit dem niedrigsten öffentlichen Zuschuss in
ganz Europa aus - bei ungünstigeren geographischen Bedingungen.
Die Kürzungen der Fahrpläne und die Verschlechterungen des Angebots der Bahn treffen besonders Pendler, von denen Mobilität gefordert wird. Die Pendlerpauschale wurde bereits gekürzt. Die Streichung von Frühzügen vor 5 Uhr morgens trifft Nacht- und Schichtarbeitende.
Jetzt werden Berufspendler und Schichtarbeiter durch längere Wartezeiten um ihre verdienten Erholungszeiten gebracht. So wird das Auto doch immer attraktiver - mit dramatischen Folgen für die Umwelt. Nur mit einem guten öffentlichen Personennahverkehr kann Mobilität für alle gewährleistet und größere Umwelt- und Klima-gefährdung abgewendet werden.
Deshalb hat das Tübinger Bündnis gegen Sozialabbau eine Unterschriftenaktion mit folgenden Forderungen gestartet:
Wir fordern die Rücknahme der geplanten Fahrplankürzungen, indem die Landesregierung die Kosten von 13 Mio. Euro übernimmt.
Wir treten gegen den Ausverkauf der Bahn an gewinnorientierte private Investoren ein und fordern, dass die Bahn uns Bürgern als öffentliches Gut erhalten bleibt.
Angesichts der großen Umwelt- und Klimagefährdung fordern wir einen umfassenden Ausbau des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs.
Ab 10. Juni 2007 sollen mit dem Sommerfahrplan 2,1 Millionen Bahnkilometer auf etwa 30 Strecken in Baden-Württemberg gestrichen werden, um damit 13 Millionen Euro einzusparen. Hintergründe sind die Bundeskürzungen von Regionalisierungsmitteln und der Verkehrsvertrag der Landesregierung mit der DBRegio. Häufig werden gut benutzte Züge „zusammengelegt“, wenn sie in relativ kurzem Abstand aufeinander folgen, so dass die Züge noch überfüllter werden. Oft fallen Verbindungen am Wochenende aus, so werden Menschen im ländlichen Raum ohne Auto von wichtigen kulturellen und familiären Kontakten abgeschnitten, dies gilt besonders für Erwerbslose und Geringverdienende.
Die Landesregierung in Stuttgart, zuständig für Regionalverkehr, spielt bundesweit den Scharfmacher. Baden-Württemberg hat mit Abstand die größten Streichungen. Bayern und Rheinland-Pfalz geben die Bundeskürzungen nicht an die Fahrgäste weiter, sondern gleichen sie durch Landesmittel aus. Stuttgart verweigert diesen Ausgleich, obwohl es 2006 über 1,8 Milliarden Euro Steuern mehr eingenommen hat. Ein Ausgleich der Kürzungen wäre 0,7 Prozent dieses Geldes.
Aber die Landesregierung hat über die Mehreinnahmen eine Ausgabensperre verhängt, weil sie ab 2008 den großen Konzernen mit einer „Unternehmenssteuerreform“ über 30 Milliarden Steuern schenken will. Auch das Prestigeprojekt „Stuttgart 21“ ist dem Land mindestens 500 Millionen Euro wert.
Doch nicht nur Fahrplan-kürzungen verschlechtern die Qualität der Bahn. Die Privatisierung wird geplant und die Bahn wird „fit für die Börse“ gemacht - mit vielen Nachteilen:
Ein Tarif- und Fahrplan-wirrwarr sorgt dafür, dass niemand mehr weiß, wie man die preiswerteste und schnellste Verbindung findet.
5300 Kilometer Schiene wurden zwischen 1994 und 2005 stillgelegt, denn eine Börsenbahn betreibt nur die profitabelsten Strecken.
Die Bahn hat ihre Arbeits-plätze von 390000 auf 180000 reduziert. Mensch und Service bleiben auf der Strecke.
Auch Sicherheit und Zuver-lässigkeit leiden, aufgrund technischer Mängel gibt es viele Verspätungen.
Stetig steigt der Fahrpreis, zum Beispiel für das Wochenendticket.
Durch Subventionen von 12 Milliarden Euro jährlich sichert die Bundesregierung die Dividende der Aktionäre.
Doch das ist nur ein Vorgeschmack. In anderen Ländern ist die Börsenbahn bereits bittere Realität:
Nach der Privatisierung der argentinischen Bahn wurde nahezu das gesamte Streckennetz stillgelegt.
In England sind nach der Privatisierung Züge ständig verspätet. Es fehlt ein einheitliches Fahrkartensystem. Fahrpläne sind nicht aufeinander abgestimmt und manchmal falsch. Die Tickets werden immer teurer. Und immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen mit Toten und Verletzten.
Das Modell Schweiz dagegen zeigt: Eine moderne Bahn kann pünktlich, sicher, bürgernah und überall unterwegs sein - zu einem vernünftigen Preis. Die Bahn kommt mit dem niedrigsten öffentlichen Zuschuss in
ganz Europa aus - bei ungünstigeren geographischen Bedingungen.
Die Kürzungen der Fahrpläne und die Verschlechterungen des Angebots der Bahn treffen besonders Pendler, von denen Mobilität gefordert wird. Die Pendlerpauschale wurde bereits gekürzt. Die Streichung von Frühzügen vor 5 Uhr morgens trifft Nacht- und Schichtarbeitende.
Jetzt werden Berufspendler und Schichtarbeiter durch längere Wartezeiten um ihre verdienten Erholungszeiten gebracht. So wird das Auto doch immer attraktiver - mit dramatischen Folgen für die Umwelt. Nur mit einem guten öffentlichen Personennahverkehr kann Mobilität für alle gewährleistet und größere Umwelt- und Klima-gefährdung abgewendet werden.
Deshalb hat das Tübinger Bündnis gegen Sozialabbau eine Unterschriftenaktion mit folgenden Forderungen gestartet:
Wir fordern die Rücknahme der geplanten Fahrplankürzungen, indem die Landesregierung die Kosten von 13 Mio. Euro übernimmt.
Wir treten gegen den Ausverkauf der Bahn an gewinnorientierte private Investoren ein und fordern, dass die Bahn uns Bürgern als öffentliches Gut erhalten bleibt.
Angesichts der großen Umwelt- und Klimagefährdung fordern wir einen umfassenden Ausbau des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs.
wellenbrett - 8. Apr, 20:10